Die drei Prinzipien des Ayurveda

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Ayurveda

Ayurveda ist eine ca. 4500 Jahre alte Gesundheitslehre, die aus der südwestlichen Himalayaregion stammt und mit deren Hilfe bis heute der weitaus größte Teil der indischen, nepalesischen und srilankischen Bevölkerung medizinisch versorgt wird.

Man kann den Nutzen des Ayurveda in drei Punkten zusammen fassen:


1. Förderung des körperlichen und geistigen Wohlbefindens des Menschen.

Jeder Mensch hat eine spezielle Verbindung zur ‚Urnatur’ (im Sanskrit, prakriti), die seine individuelle prakriti, (im deutschen Konstitution), bildet. Mit dieser prakriti gilt es im Einklang zu leben.

In medizinischer Hinsicht trifft am Besten der Begriff der Homöostase, d.h. der optimale Ablauf aller körperlichen Vorgänge, die Bedeutung der prakriti.

Ayurveda sieht allerdings darüber hinaus auch geistige Qualitäten wie Glück, Zufriedenheit und Liebe als Teil der individuellen Natur. Deshalb sollte jeder Mensch bemüht sein körperliches und geistiges Naturell zum Erreichen seiner Lebensziele zu kennen und entsprechend zu leben.


2. Vorbeugen von Erkrankungen

Neben den individuell unterschiedlichen Konstitutionen kennt Ayurveda einige allgemein lebensbejahende Maßnahmen, deren pflege einem glücklichen und langen Leben dienen. Hier einige Beispiele, die eigenverantwortlich ins tägliche Leben integriert werden können:

Die Lebensweise sollte der eigenen Kraft, den biologischen Rhythmen und den jahreszeitlichen Zyklen entsprechen. Zudem hat eine regelmäßige Lebensweise, z.B. mit regelmäßigen Essens- und Schlafenszeiten einen positiven Effekt.

Die Ernährung sollte ausgewogen und an die eigene Konstitution angepasst sein. Laut Ayurveda kann auch eine objektiv gesunde Ernährung den Organismus schädigen, wenn durch diese das natürliche Gleichgewicht der prakriti gestört wird.

Auch sollte die Menge des Essens zu der individuellen Verdauungskraft passen, so dass sich Körper und Geist nach dem Essen erfrischt und belebt anfühlen. Im Ayurveda gibt es deshalb eine sehr differenzierte Betrachtungsweise der Ernährung.

Eine gewisse Kontrolle der Sinneseindrücke und Emotionen, z.B. durch Meditation oder Yoga, hilft die innere Balance zu erhalten.

Weiterhin ist es weder günstig den Besuch der Toilette aufzuschieben, noch sollten Gähnen, Niesen, Weinen, Hunger und Durst, oder Müdigkeit unterdrückt werden.

Das eigene Tun sollte das Glück aller Lebewesen mehren. Beispielsweise sollte man denen die bedürftig, krank oder unglücklich sind helfen, selbst wenn dies Insekten sind. Arme sollte man nicht ausnutzen und selbst Feinden gegenüber hilfsbereit bleiben. Bei Freude oder Traurigkeit sollte man einen klaren Kopf bewahren und freundlich das Gespräch mit anderen suchen. Zudem sollten körperliche Gewalt, Diebstahl, Lüge, Hinterlist, Streit, Eifersucht, Gier, Arroganz und Misstrauen vermieden werden.

Auch wenn diese Maßnahmen keine Garantie dafür sind niemals zu erkranken, gibt es wohl kaum eine andere Heilkunde die so weitreichend das körperliche, psychische und soziale Leben in die Erhaltung der Gesundheit mit einbezieht.


3. Linderung und Heilung bei Erkrankungen

Die meisten Krankheiten, haben als eine Ursache eine Disbalance der prakriti. Aus der vormals harmonischen prakriti wird eine vikriti, ein „gestörtes Naturell“, mit weitreichenden Folgen für die körperliche und geistige Gesundheit. Dies gilt für jahreszeitliche oder altersbedingte Störungen genauso wie für manifeste Erkrankungen.

Meist beginnt eine Erkrankung mit zeitlich begrenzten, leichten Vorsymptomen. Hier wirken einfache, ausgleichende Maßnahmen noch sehr effektiv und können zur Beseitigung der Störung führen. Je weiter eine Erkrankung fortschreitet und je länger sie andauert umso schwieriger und langwieriger ist im Ayurveda ihre Behandlung.

Gemäß der Prämisse, dass sich der Patient in einem „unnatürlichen Zustand“ befindet, wird dem erkrankten Menschen bei der Diagnose größte Aufmerksamkeit geschenkt und als zweites wird die Krankheit anhand der Symptome diagnostiziert.

Die Therapiemöglichkeiten sind im Ayurveda sehr umfangreich und werden den Bedürfnissen des Patienten angepasst. Trotzdem lassen sich drei grundlegende therapeutische Vorgehensweisen unterscheiden.


1. Ursachenvermeidung

Soweit bekannt sollten die konkreten Ursachen, die zu der vikriti geführt haben, gemieden werden. Besondere Beachtung finden hier die Ernährung, die Lebensweise und die psychische Disposition des Patienten um eine Entlastung herbeizuführen.


2. Ausgleichen

Es bestehen im Ayurveda umfangreiche Möglichkeiten den Zustand der Disbalance wieder in eine Balance zu bringen. Auch hierzu spielen die richtige Ernährung und eine entsprechende Lebensweise eine wichtige Rolle. Hinzu kommen nährende Maßnahmen um einen Zustand der Schwäche auszugleichen, oder reduzierende Maßnahmen um Überaktivitäten zu beruhigen. Eine ayurvedische Massage kann z.B., je nach der Art wie sie durchgeführt wird, eine aufbauende, stärkende Wirkung entfalten, oder beruhigend auf Körper und Geist einwirken. Unterstützt wird die Therapie zumeist durch eine medikamentöse Behandlung mit pflanzlichen, mineralischen, oder tierischen Substanzen. Generell hat jede Substanz eine anregende oder beruhigende Wirkung auf den Organismus und kann deshalb auch therapeutisch genutzt werden. Das ayurvedische Wissen um die Wirksamkeit von Substanzen beruht auf jahrtausende alter therapeutischer Erfahrung und gute Präparate werden heute noch nach diesen alten Prinzipien hergestellt.


3. Ausleiten

Eine weitere Möglichkeit der ayurvedischen Therapie ist die Ausleitung von krankmachenden Faktoren aus dem Körper um so das natürliche Gleichgewicht wieder herzustellen. Berühmt sind die Panchakarma-Anwendungen, die im Rahmen einer mehrwöchigen Kur durchgeführt werden. Panchakarma lässt sich mit „fünf Handlungen“ übersetzten und bezieht sich auf die fünf verschiedenen Verfahren die zur Ausleitung angewandt werden. Da eine ayurvedische Therapie immer multimodal arbeitet, d.h. mehrere Ansätze kombiniert einsetzt, werden auch hier Diät, Meditation u.a. Maßnahmen mit einbezogen. Der Vorteil der Ausleitung besteht darin, dass diese nachhaltig zu einer Harmonisierung von Körper und Geist durch Eliminierung der störenden Faktoren führt.

Ayurveda gewinnt immer mehr an Bedeutung als integrative Medizin, d.h. die westliche Medizin ergänzende Maßnahme, da sich die ayurvedischen Therapien sehr gut mit anderen Heilverfahren kombinieren lassen und zudem kostengünstig durchgeführt werden können.

Viele Ayurvedatherapeuten erlangen großes Wissen und Fertigkeiten in einem speziellen Gebiet des Ayurveda, weshalb es lohnt, sich über die jeweiligen Stärken und Qualifikationen des Therapeuten zu informieren.

Ihr Ayurveda-Therapeut Klaus Verstrepen

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