Grounding (earthing) – warum Barfußgehen so gesund ist

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Grounding (earthing, zu deutsch: Erdung) ist mittlerweile Gegenstand medizinischer Forschung.

Wenn wir von Erdung sprechen, dann denken wir zuerst an elektrische Geräte und Steckdosen. Elektrische Ströme sollen zum Schutz vor Stromschlägen über Erdungsleiter in den Erdboden geleitet werden. Bei Erdung im gesundheitlichen Sinne denkt man vielleicht an die Vorstellung, Spannung und „negative Energie“ in die Erde abzugeben. Irgendwo dazwischen haben sich mit „grounding“ und „earthing“ in jüngerer Zeit Begriffe geprägt, die den Einfluss von direktem Erdkontakt des menschlichen Körpers auf seine Gesundheit beschreiben.

Die simpelste Form davon ist sicherlich das Barfußlaufen, bei dem Elektronen des negativ geladenen Erdbodens über die Haut auf tieferliegende Körpergewebe weitergeleitet werden. In mehreren wissenschaftlichen Studien konnte der gesundheitliche Nutzen dieser natürlichen Elektronenübertragung gezeigt werden. Dabei konnte unter anderem eine beschleunigte Wundheilung, eine verbesserte Immunantwort und eine Reduzierung von chronischen Entzündungsprozessen beobachtet werden. Besonders bei der Behandlung der weit verbreiteten chronisch entzündlichen Erkrankungen und Autoimmunkrankheiten zeichnet sich ein Nutzen von Barfußlaufen und anderen Maßnahmen zur Erdung ab.

 

Grounding durch direkten Hautkontakt mit der Erdoberfläche

Am einfachsten erdet man sich durch direkten Hautkontakt mit der Erdoberfläche. Es ist eine gewisse Renaissance des Barfußaufens in unserer von der Natur entkoppelten Gesellschaft zu erkennen. Von vielen als Öko-Trend belächelt, ist es für passionierte Barfußläufer ein Grundbedürfnis, direkten Erdkontakt zu haben. Aber auch wer nicht im normalen Alltag barfuß läuft, liebt vielleicht barfüßige Strandspaziergänge oder das Liegen im warmen Sand. Beim Picknick im Stadtpark hat auch der Städter am Wochenende mal direkten Kontakt mit der Erdoberfläche. Das Erleben eines verbesserten subjektiven Wohlbefindens wird dabei meist der Summe aus Naturerleben, draußen sein und Urlaubsgefühl zugeschrieben. Dass wir dabei auf natürliche Weise Elektronen mit dem Erdboden austauschen und sich unser Körper dadurch erholt, dürfte den Wenigsten bewusst sein. Ebenso wenig bedenken wir die Tatsache, dass wir uns von diesem gesundheitsfördernden Elektronenaustausch abschneiden, wenn wir isolierende Gummisohlen an den Füßen tragen.


Grounding durch leitfähige Materialien in Form von Matten, Klebepatches und Co

Im Gegensatz zur vorindustriellen Lebensweise haben die meisten Menschen in den Industriegesellschaften nur noch selten Kontakt zur Erdoberfläche. Wenn wir draußen unterwegs sind, dann laufen wir meist über Asphalt oder über auf andere Weise versiegelte Böden. Zudem tragen wir in der Regel Schuhe mit synthetischen Sohlen, die uns von der elektrischen Ladung der Erde isolieren. Zu Hause schlafen wir auch nicht auf dem Boden und schirmen uns so die allermeiste Zeit von dem unbegrenzten Potential an gesundheitsfördernden freien Elektronen ab.

Auch wenn der direkte Kontakt zur Erdoberfläche durch nichts zu ersetzen sein dürfte, so gibt es doch die Möglichkeit, sich mithilfe leitfähiger Materialien auch in der eigenen Wohnung oder im Büro zu erden.

Schließlich verbringen wir aufgrund unserer Lebens- und Arbeitsweise oft einen großen Teil unseres Tages in geschlossenen Räumen. Das komplett zu ändern, ist für die meisten von uns kaum umsetzbar. In mehreren Studien wurde die Wirkung von Erdungssystemen für Innenräume untersucht. Es konnte gezeigt werden, dass wir uns auch mit speziellen Matten (earthing mats), Klebepatches und Bändern (earthing bands and patches) erden können, die beispielsweise über die Erdungsleitung von Steckdosen mit der Erde verbunden werden. Draußen können Sandalen oder Schuhe mit leitfähigen Sohlen getragen werden. Ähnlich wie beim Barfußlaufen findet dadurch ein gesundheitsfördernder Elektronenaustausch statt. Ihr ergänzender Einsatz in der Prävention und Behandlung chronischer Krankheiten erscheint daher sinnvoll.


Was genau bewirkt Grounding in Körper?

Der menschliche Körper ist mit einem kollagenen, flüssigkristallinen Halbleiternetzwerk ausgestattet. In diesem Netzwerk werden Elektronen an jeden Körperteil abgegeben, dessen Zellen, Gewebe und Organe so vor oxidativem Stress geschützt werden. Die Elektronenübertragung ist ein zentraler Bestandteil unseres Stoffwechsels, ohne den zum Beispiel die Energiegewinnung in Form von ATP, der Zellstoffwechsel oder die Nervenreizweiterleitung nicht möglich wären. Grounding fördert den gesunden Elektronenaustausch und kann so die Gewebe schützen und Heilungsprozesse unterstützen.

In den bisher veröffentlichten Forschungsergebnissen zeigte sich ein breites Spektrum an positiven Wirkungen die Earthing und Grounding im Körper hervorbringen. So konnten ein verbesserter Schlaf, eine Reduzierung von Schmerzen, Stress, Muskelkater und Anzeichen von Osteoporose, eine Normalisierung des Stresshormons Cortisol, eine verbesserte Schilddrüsenfunktion und Blutzuckerregulation, sowie eine verbesserte Immunantwort und Blutfluidität nachgewiesen werden. Zudem zeigten sich entzündungshemmende und immunregulierende Wirkungen, wodurch Autoimmunkrankheiten und Hautkrankheiten gelindert werden können.


Fazit

Den Körper zu erden, entweder durch direkten Bodenkontakt oder mithilfe von Erdungssystemen für zu Hause, ist eine einfache Möglichkeit die eigene Gesundheit zu fördern. Wir Menschen sind ein Teil der Natur und unser Organismus ist in das Ökosystem unserer Umwelt eingebunden. Nicht nur unsere Nahrung sollte so naturbelassen wie möglich sein, auch durch unsere Kleidung und Lebensweise sollten wir uns nicht andauernd von der Natur abschirmen. Sooft und wo immer es geht, sollten wir uns erden und so mit der natürlichen Quelle von Lebensenergie und freien Elektronen verbinden.

 


Quellen:

Chevalier: Grounding the Human Body Improves Facial Blood Flow Regulation: Results of a Randomized, Placebo Controlled Pilot Study. Journal of Cosmetics, Dermatological Sciences and Applications, 2014, 4, 293-308. Published Online December 2014 in SciRes. (Link zur Studie)

Chevalier et al: Earthing (Grounding) the Human Body Reduces Blood Viscosity—a Major Factor in Cardiovascular Disease. The Journal of Alternative and Complementary Medicine Volume 19, Number 2, 2013, pp. 102–110. (Link zur Studie)

Oschman et al: The effects of grounding (earthing) on inflammation, the immune response, wound healing, and prevention and treatment of chronic inflammatory and autoimmune diseases. J Inflamm Res. 2015; 8: 83–96. Published online 2015 Mar 24.  (Link zur Studie)

Sokal et al: Differences in Blood Urea and Creatinine Concentrations in Earthed and Unearthed Subjects during Cycling Exercise and Recovery. Evidence-Based Complementary and Alternative Medicine. Volume 2013, Article ID 382643, 6 pages. (Link zur Studie)

 

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