Gewaltfreie Kommunikation – Bedürfnisse verbalisieren und Konflikte lösen

0
2748
Gewaltfreie-Kommunikation

Die Gewaltfreie Kommunikation (GfK) ist ein Konzept zur Konfliktlösung, dass von dem amerikanischen Psychologen Marshall B. Rosenberg entwickelt worden ist. Sie bezeichnet eine Form der Gesprächsführung, die ohne jede Form der Machtausübung auskommen soll. Vielmehr motiviert sie die Gesprächspartner dazu, ihre Gefühle und Bedürfnisse offen zu artikulieren, ohne dem anderen Vorwürfe zu machen. Die GfK wird gerne von Mediatoren zur Konfliktlösung eingesetzt, sowie von Laien erlernt, die sie in ihrem Berufs- oder Privatleben einsetzen möchten.


Marshall B. Rosenberg entwickelte die Gewaltfreie Kommunikation

Marshall B. Rosenberg wurde am 6.Oktober 1934 in Ohio (USA) geboren und war ein international tätiger Mediator. Rosenberg sagte über sich, dass er in jungen Jahren ein sehr wütender Mensch gewesen war und seine Probleme mit Gewalt löste, beispielsweise indem er andere verprügelte. Die Umgebung in der er aufwuchs, sei sehr gewaltvoll gewesen. Er begann nach einer Möglichkeit zu suchen, mit seiner Wut umzugehen und Konflikte ohne Gewalt zu lösen. Schließlich studierte er Psychologie und promovierte 1961 als klinischer Psychologe an der University of Wisconsin-Madison.

1963 entwickelte er das Konzept der Gewaltfreien Kommunikation (GfK). 1984 gründete er das Centre of Nonviolent Communication (NCV). In den nächste 30 Jahren bis zu seinem Tod am 7. Februrar 2015 verbreitete er seine Idee der gewaltfreien Kommunikation in zahlreichen Seminaren, Vorträgen und Büchern. Auf der ganzen Welt gibt es Zentren für die Ausbildung in gewaltfreier Kommunikation und tausende von Therapeuten und noch mehr Laien die das Konzept in ihrer Arbeit und in ihrem Alltag einsetzen.


Ideen und Grundprinzipien der Gewaltfreien Kommunikation

Rosenberg war der Ansicht, dass die Ursache von Gewalt in der Art und Weise liegt, wie wir gelernt haben zu denken, zu kommunizieren und mit Macht umzugehen. Er meinte, wir lebten in einer „Dominanzkultur“ und seien es nicht gewohnt über unsere eigenen Gefühle zu reden. Statt dessen würden wir uns in Gesprächen mit Meinungen positionieren, mit Argumenten versuchen zu dominieren bzw. uns zu rechtfertigen. Zudem fehle uns ein ausführliches Vokabular um Bedürfnisse zu artikulieren, da sie in unserer Gesellschaft eine untergeordnete oder gar negativ belegte Bedeutung hätten.

In der Gewaltfreien Kommunikation hingegen sollen die Gesprächspartner versuchen, Worte zu finden um zu beschreiben, was in ihnen vorgeht. Dabei sollen die eigenen Gefühle und Emotionen genau wahrgenommen, beschrieben und zum Ausdruck gebracht werden. Mit den Gefühlen zusammenhängende Bedürfnisse sollen ebenso wahrgenommen und angesprochen werden. Daran anknüpfend kann auch eine Bitte formuliert werden, allerdings ohne die Erwartung dass der Gegenüber diese auch erfüllen muss. Vielmehr lässt man ihm die freie Wahl.

Ein weiteres Grundprinzip besteht darin, den anderen in seinen Gefühlen und Bedürfnissen wahrzunehmen, ohne diese zu bewerten. Das schließt mit ein, Emotion und Mensch nicht gleichzusetzen. Anstatt zu sagen, „Du bist ein wütender Mensch“, soll man sagen, „Ich merke, du bist im Moment wütend“. Die GfK fördert das Bewusstwerden der eigenen Gefühle und Bedürfnisse und die Empathie mit dem Gegenüber.

Im Folgenden eine kurze Auflistung der Grundprinzipien der GfK zitiert nach Rosenberg:

  1. Bedürfnisse werden durch Gefühle sichtbar, erkennbar.
  2. Gefühle die entstehen, weil Bedürfnisse erfüllt sind, und Gefühle, die entstehen, weil Bedürfnisse nicht erfüllt sind (anstatt positive und negative Gefühle).
  3. Ärger wird durch Denken verursacht.
  4. GfK ist eine Prozesssprache: „Bist du im Moment wütend?“ anstelle von „Du bist ein wütender Mensch“ (statische Sprache).
  5. Aufwachsen in einer Dominanzkultur fördert Gewalt in der Erziehung und in der Sprache.
  6. Schuld- und Schamgefühle sowie Depression sind nach innen gerichtete Formen von Gewalt.
  7. Giraffensprache heißt: Worte finden um zu beschreiben, was in uns vorgeht. (Giraffen haben ein großes Herz um das Blut durch ihren langen Hals bis in den Kopf zu pumpen.)


Ziele der Gewaltfreien Kommunikation

Durch die Gesprächstechniken der GfK soll es möglich sein, aus dem Muster verbaler Angriffe und Verteidigung rauszukommen. Dadurch sollen Abwehrverhalten, Widerstand und gewalttätige Reaktionen minimiert werden, die einer Konfliktlösung im Wege stehen. Stattdessen sollen Wertschätzung, Aufmerksamkeit und Empathie füreinander gefördert werden.

Indem bewusst davon Abstand genommen wird, den anderen zu analysieren und ihm vermeintliche Absichten zu unterstellen, soll möglichst genau beobachtet werden ohne zu bewerten. Der Fokus in einer Konversation verschiebt sich so mehr in Richtung Gefühle und Bedürfnisse. Rosenberg meinte, dass durch ein empathisches Verstehen des anderen aber auch der eigenen inneren Prozesse, die Wahrscheinlichkeit steigt, das zu bekommen was wir uns wünschen.


Wolfssprache versus Giraffensprache

Rosenberg hatte die Begriffe Wolfssprache und Giraffensprache geprägt. Den Wolf als Raubtier assoziierte er mit Macht und Gewalt in der Kommunikation, während Giraffen die größten Herzen der Landsäuger hätten, um ihr Blut bis in ihren Kopf pumpen zu können. Somit stünde die Giraffensprache für eine Sprache des Herzens, der Empathie und Gewaltfreiheit. Die Tiere Wolf und Giraffe sind hier gänzlich symbolisch zu verstehen. Damit soll nicht gemeint sein, dass Wölfe tatsächlich “böse” sind. Rosenberg suchte eine einprägsame Metapher für seine Ideen. Wie von ihm selbst benutzt, nutzen einige Kursleiter in Gewaltfreier Kommunikation Handpuppen in Form von Wölfen und Giraffen, um die beiden konträren Gesprächsformen darzustellen.


Hier eine Beschreibung wichtiger Merkmale der Wolfs- und Giraffensprache:

Wolfssprache

Die Wolfssprache zeichnet sich aus durch Respektlosigkeit, Macht- und Dominanzverhalten, Taktieren, Übervorteilen und Recht haben wollen. Es wird versucht, mit körperlicher Kraft oder mit Intellekt jemanden zu überzeugen oder zu bezwingen. Es gilt das Recht des Stärkeren. Schuld- und Schamgefühle bezeichnet Rosenberg als nach innen gerichtete Formen von Gewalt. So kann die Wolfssprache eine gewaltvolle Kommunikation mit anderen und mit sich selbst bedeuten.

Giraffensprache

Die Giraffensprache ist von Respekt geprägt. Sie ist eine Sprache der Bedürfnisse und Gefühle, der Selbsteinfühlung und Empathie. Sie hat die Absicht, Verantwortung für die eigenen Gefühle zu übernehmen, offen zu sein, zu teilen, den anderen verstehen zu wollen, aber auch selbst verstanden werden zu wollen. Wirklich verstanden wird man laut Rosenberg, wenn man über seine ehrlichen Gefühle spricht, ohne Schuldzuweisungen oder Erwartungen damit zu verknüpfen.

Hier ein paar Beispiele, um Wolfssprache in Giraffensprache zu übersetzen:
    1. Wolfssprache: „Wann hast du das letzte Mal einen Fehler gemacht?“
    2. Giraffensprache: „Was hast du dir das letzte Mal gewünscht etwas nicht getan zu haben?”
    1. Wolfssprache: „Wann kannst du endlich dein Zimmer aufräumen?“
    2. Giraffensprache: „Wenn ich sehe, dass alle deine Spielsachen auf dem Boden liegen, bin ich frustriert. Kannst du mir sagen, ob du bereit bist die Spielsachen die du gerade nicht benutzt in eine Kiste zu legen?“


Die vier Komponenten der Gewaltfreien Kommunikation

Die vier Komponenten der GfK beschreiben vier aufeinanderfolgende Schritte im Prozess der Gewaltfreien Kommunikation. Rosenberg empfahl, diese in der Kommunikation zu berücksichtigen, um seinen Gesprächspartner empathisch zu verstehen, die eigenen Gefühle und Bedürfnisse umfassend auszudrücken und schließlich eine konkrete Bitte zu formulieren. Im Folgenden sollen die vier Komponenten genauer erläutert werden.


1. Beobachten ohne zu bewerten

Hiermit ist ein vorurteilsfreies Zusehen, Zuhören und Wahrnehmen des Gegenübers gemeint. Was tut der Andere konkret, was sagt er, wie verhält er sich? Die gemachten Beobachtungen können im Gespräch verbalisiert und so zum Ausdruck gebracht werden. Dabei soll das konkrete Verhalten der anderen Person so objektiv wie möglich beschrieben werden, ohne den anderen zu verurteilen oder zu bewerten. Beispielsweise: „Ich sehe, dass du mit verschränkten Armen vor mir sitzt und wenn ich rede an mir vorbei schaust“, anstelle von „Du lehnst das was ich sage vollkommen ab und hörst mir überhaupt nicht zu“. Wie in dem Beispiel sichtbar wird, werden Verallgemeinerungen vermieden, wie „Du hörst mir überhaupt nicht zu“. Das Verhalten wird von der Person getrennt betrachtet, „Ich sehe, dass du mit verschränkten Armen vor mir sitzt“, anstelle von „Du lehnst das was ich sage vollkommen ab“. Aus dem letzten Satz geht hervor, dass zwischen Beobachtung und Bewertung getrennt wird. Der gewaltfrei beobachtende Zuhörer ist sich über die Subjektivität seiner Wahrnehmung bewusst.

Der nächste Schritt – Gefühle wahrnehmen und ausdrücken – erfolgt demzufolge nicht als Bewertung des Verhaltens des Gegenübers, sondern vielmehr als Beschreibung der eigenen Gefühle, die durch dieses Verhalten ausgelöst werden.


2. Gefühle wahrnehmen und ausdrücken

Grundlage für das Wahrnehmen der eigenen Gefühle ist die Fähigkeit der Selbsteinfühlung. Wie weiter oben beschrieben, sagte Rosenberg, dass wir auch mit uns selbst häufig gewaltvoll kommunizieren. Uns fehlt demnach der Kontakt zu unseren eigenen Gefühlen und inneren Prozessen. Häufig reagieren wir unbewusst auf das Verhalten anderer und haben nur eine vage Vorstellung von den eigenen zugrunde liegenden Emotionen. Wie unter der Überschrift – Ideen und Grundprinzipien der GfK – beschrieben, fehlt uns nach Rosenberg ein Bedürfnisvokabular. Seiner Ansicht nach steckte hinter jedem Gefühl ein Bedürfnis. Die Wahrnehmung unserer Gefühle und Bedürfnisse sei demnach eng miteinander verbunden und müsse geübt werden.

Wichtig sei zudem, dass man keine „Pseudogefühle“ benutzt. Pseudogefühle drücken eher einen Gedanken, als ein Gefühl aus. Zum Beispiel, „Ich habe das Gefühl, du verschließt dich mir“ ist kein echtes Gefühl sondern eine Interpretation. Rosenberg fordert uns auf, unser Gefühl zum Ausdruck zu bringen das eine solche Wahrnehmung auslöst. Um in dem Beispiel zu bleiben, wäre es besser zu sagen, „Wenn du deine Arme verschränkst und an mir vorbei schaust, fühle ich mich traurig/ wütend/ etc.“. Diese Art, die eigenen Gefühle in Beziehung zu dem wahrgenommenen Verhalten des anderen zu beschreiben, bietet man auch seinem Gegenüber an. In der Frage „Wie fühlst du dich in Beziehung zu dem was ich beobachte?“, steckt die Absicht, den anderen empathisch zu verstehen. Man fordert keine Rechtfertigung für das „Arme verschränken und vorbei schauen“, sondern man möchte die zugrunde liegenden Gefühle verstehen.

Folgt man dem Prozess des Beobachtens, nicht Bewertens, so kommen mit den Gefühlen zusammenhängende Bedürfnisse zum Vorschein. Diese sollen wie folgt beschrieben geäußert werden, ohne dass eine Erwartung daran geknüpft wird.


3. Bedürfnisse äußern

Zuerst stellt sich die Frage, was sind die Bedürfnisse, die mit den eigenen Gefühlen zusammenhängen? Rosenberg schlug folgende Formulierungen vor:„… Weil ich brauche/ mir wichtig ist…“. Wichtig dabei ist, dass in Ich-Botschaften gesprochen wird und dass die Bedürfnisse positiv formuliert werden. Demnach wäre es in unserem Beispiel im Sinne der GfK zu sagen, „Ich wünsche mir Zugewandtheit in unserer Unterhaltung, weil es mir wichtig ist, dass meine Gefühle verstanden werden und dass ich deine verstehe“. Gewaltvoll wäre hingegen die Formulierung, „Durch deine abweisende Haltung zeigst du mir, dass du mich nicht mehr liebst.“ In dem letzten Satz steckt eine Bewertung („deine abweisende Haltung“) und eine indirekt schuldzuweisende Interpretation („dass du mich nicht mehr liebst“). In dieser Interpretation schwingt zudem der Imperativ mit, „du sollst mich lieben“. In der GfK sollen Bedürfnisse jedoch wertfrei und ohne Erwartungen daran zu knüpfen, zum Ausdruck gebracht werden.

Das Mitteilen eines eigenverantwortlichen Bedürfnisses bereitet den Boden, um eine ebenso erwartungsfreie Bitte zu formulieren. Eine Bitte ohne Erwartungen klingt zunächst einmal widersprüchlich. Rosenberg schlug dazu Folgendes vor.


4. Bitten formulieren

Die Bitte soll positiv formuliert sein, also das zum Ausdruck bringen, was man sich wünscht und nicht das was man nicht (mehr) haben möchte. Die Bitte soll frei von Erwartungen sein und positive, konkrete Handlungsangebote unterbreiten. Auch das klingt zunächst einmal wie ein Widerspruch. Es ist wichtig, den Sprachgebrauch hier genau zu verstehen. Ein Handlungsangebot ist im Gegensatz zu einer Handlungsaufforderung frei von der Erwartung, dass der andere diese Bitte auch erfüllen muss, wenn er nicht mit bestimmten Konsequenzen rechnen möchte. Dies wäre typisch für die „Wolfssprache“. In der GfK soll es also ein Handlungsangebot sein. Dies kann freilich von dem Gegenüber missverstanden werden, da wir es gewohnt sind, dass an Bitten Erwartungen geknüpft sind. Der gewaltfrei Kommunizierende sollte sich diesem Umstand bewusst sein und nachhaltig zum Ausdruck bringen, wie seine Bitte gemeint ist. In unserem Beispiel könnte eine gewaltfrei formulierte Bitte folgendermaßen lauten: „Ich wünsche mir, dass du mich anschaust, wenn ich dir etwas erzähle, denn so habe ich das Gefühl, dass du mir zuhörst und mich wertschätzt.“

Das Handlungsangebot soll konkret sein. In dem genannten Beispiel empfindet die bittende Person Wertschätzung, wenn ihr Gesprächspartner sie beim Gespräch anschaut. Da ein Gefühl der Wertschätzung von jeder Person durch andere Verhaltensweisen vermittelt werden kann, ist es wichtig konkrete Bitten zu äußern.


Die vier Komponenten in einem Satz

In Kurzform könnten die vier Komponenten etwa wie folgt zusammengefasst werden.

„Hey, wenn du so handelst, dann passiert Folgendes in mir. So fühle ich mich, das brauche ich. Und das ist es worum ich dich bitten will.“


Das „Zahnpastadrama“ – einen alltägliche Konflikt gewaltfrei lösen

Das Zahnpastadrama ist ein Klassiker in der alltäglichen Kommunikation. So banal der Streit eines Lebenspaares um die korrekte Benutzung der Zahnpastatube ist, so tiefgehend kann der dahinter liegende Konflikt sein. Manch einer wird es schon mal erlebt haben. Das Beispiel wird gerne in Seminaren oder in Büchern verwendet, weil es so anschaulich und einprägsam ist.

Wenn Sie möchten, dann nutzen Sie es gleich, um die Giraffensprache einmal zu üben. Die fiktiven Geprächspartner heißen Martin und Monika. Martin ärgert sich darüber, dass Monika die Zahnpastatube nicht von hinten ausdrückt. Monika hat dazu keine Lust. Ein Streitgespräch entfaltet sich. Versetzen Sie sich doch einmal in die Lage von Martin und Monika und versuchen Sie die in „Wolfssprache“ geführte Auseinandersetzung in „Giraffensprache“ zu übersetzen. Im Folgenden nun eine Textpassage und ihre exemplarische Umformulierung nach den Prinzipien der GfK. Der ursprüngliche Text in normalen Lettern, die gewaltfreie Version jeweils kursiv gestellt.

Martin           Bist du eigentlich nicht in der Lage, die Zahnpastatube                  vernünftig, von hinten angefangen, auszudrücken?

Wenn ich sehe, dass du die Zahnpastatube von vorne ausgedrückst, macht mich das wütend.

Monika          Das ist mir zu zeitaufwändig.

Ja, ich kann spüren, dass du verärgert bist und verstehe das. Doch bin ich morgens immer sehr in Eile, weil ich rechtzeitig zur Arbeit kommen möchte.

Martin           Ach, Monika! Es dauert doch genauso lange, egal, ob du von vorn oder hinten auf die Zahnpastatube drückst.

Gut, ich verstehe, dass du in Eile bist, denn ich weiß ja wie wichtig dein Job für dich ist. Darf ich dir zeigen, wie du die Tube von hinten ausdrückst, ohne Zeit zu verlieren?

Monika         Und es geht noch schneller, wenn ich morgens, wenn ich noch verschlafen bin, vor dem Zähneputzen nicht darüber nachdenken muss, an welcher Stelle ich auf die verdammte Tube drücken muss.

Danke für dein Angebot. Es ist so, dass ich morgens wenn ich verschlafen bin noch nicht darüber nachdenken möchte wie ich die Tube ausdrücke, weil ich sonst unter Druck gerate.

Martin           Aber das ist eine unnötige Verschwendung. Die Zahnpastatuben werden bei uns immer halb voll in den Müll geschmissen, weil du sie so behandelst, dass man nicht mehr aus ihnen herauskriegt.

Das verstehe ich. Mir ist es nur wichtig, dass die Tuben nicht halbvoll in den Müll geworfen werden, da ich unseren Geldbeutel und die Natur schonen möchte. Bist Du bereit mit mir gemeinsam eine Lösung zu suchen für dieses Problem?


Gewaltfreie Kommunikation bringt Menschen einander näher

Die Gewaltfreie Kommunikation nach Rosenberg ist eine Methode, die sowohl von Privatpersonen als auch im Beratungskontext genutzt werden kann. Der Weg der Konfliktlösung, den die GfK beschreitet, hat tiefenpsychologische Aspekte. Das Bewusstmachen der eigenen Gefühle und Bedürfnisse und eine darauf basierende reflektierende Sprache, ist etwas das viele Menschen erst lernen müssen. Wie Rosenberg sagte, fehlt uns ein Bedürfnisvokabular und wir sind es nicht gewohnt über unsere Gefühle zu reden. Unsere Kommunikation ist meist von Strategien geprägt, mit denen wir konkrete Ziele erreichen wollen. Die GfK hingegen ist eine Prozesssprache, die auf empathischem Verstehen des Gesprächspartners beruht. Mit ihrer Hilfe kann man nicht nur Konflikte lösen,  man lernt sich und sein Gegenüber auch besser kennen. Die gewaltfreie Kommunikation bringt Menschen einander näher.



Quellen

Rosenberg, Marshall B.: Konflikte lösen durch Gewaltfreie Kommunikation, ein Gespräch mit Gabriele Seils, Herder Vlg. 15. Aufl. 2012

Rosenberg, Marshall B.: Gewaltfreie Kommunikation: Eine Sprache des Lebens, Junfermann Vlg. 6. Aufl. 2005

Rosenberg, Marshall B.: Das können wir klären! Wie man Konflikte friedlich und wirksam lösen kann, Junfermann Vlg. 2. Aufl. 2007

Holler, Ingrid: Trainingsbuch Gewaltfreie Kommunikation, Abwechslungsreiche Übungen für Selbststudium und Seminare. Junfermann Vlg. 2005

Klappenbach, Doris: Mediative Kommunikation. Mit Rogers, Rosenberg & Co konfliktfähig für den Alltag werden. Junfermann-Verlag. 2006/ 2011

HINTERLASSE EINE ANTWORT

Please enter your comment!
Please enter your name here