Nieren und Blase ganz natürlich stärken

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Nieren und Blase natürlich stärken

Nieren und Blase brauchen reichlich frisches Wasser

Die Harnwege mit unserem Blutwäscheorgan Niere und der harnsammelnden Blase spülen unseren Körper frei von Stoffwechselresten und Umweltgiften. Wasser ist Lösungs- und Transportmedium für alle im Blutkreislauf zirkulierenden Substanzen. Wir sind auf eine ständige Flüssigkeitszufuhr angewiesen, damit unsere Nieren optimal arbeiten können. Sie filtern unbrauchbare Substanzen aus dem Blut heraus, sodass diese über den Harn herausgeschwemmt werden können. Umso mehr klares Wasser wir trinken, desto besser werden Nieren und Harnblase durchspült und können so Schadstoffe ausscheiden.


Cranberries und D-Mannose schützen vor Blasenentzündungen

In Studien konnte gezeigt werden, dass Cranberries vor wiederkehrenden Blasenentzündungen schützen können. Sogenannte phenolische Verbindungen der (zu deutsch) Kranbeere verhindern das Anhaften von Bakterien an den Schleimhäuten der Harnblase. Diese Antihaft-Wirkung führt dazu, dass Bakterien leichter mit dem Urin rausgespült werden. Reichlich frisches Wasser oder Tee trinken unterstützt dies auf natürliche Weise.

Ein ähnlicher Antihaft-Effekt konnte übrigens für die Zuckerform D-Mannose nachgewiesen werden. D-Mannose kann ebenso wie Cranberries zur Prophylaxe eingenommen werden.


Stress schwächt die „Nierenenergie“, eine gesunde Darmflora schützt vor Infekten

Es ist bekannt, dass unsere Nieren Wärme lieben und dass Blasenentzündungen nicht selten durch Sitzen auf kaltem Untergrund ausgelöst werden. Nicht umsonst tragen Motorradfahrer einen Nierengurt um die sensiblen Organe vor dem kalten Fahrtwind zu schützen. Wenn wir erkältet sind, haben wir oft das Bedürfnis unsere Nieren zu wärmen.

Auch sollte für regelmäßige Ruhephasen gesorgt und allzu großer Stress gemieden werden. Denn auf Dauer schwächt Stress unsere „Nierenenergie“. Davon geht zumindest die Traditionell chinesische Medizin (TCM) aus, die in den Nieren den Sitz unserer vererbten Lebensenergie ausmacht. Und davon gibt es nach ihrer Ansicht nur ein begrenztes Potential. Haben wir unsere Nierenenergie einmal aufgebraucht, ist diese kaum oder gar nicht mehr zu ersetzen. Neben warmen Suppen und Tees sind daher regelmäßige Erholungsinseln in unserem Alltag ganz ganz wichtig, um unsere Nieren zu schonen und zu regenerieren.

Machen wir wieder einen Schwenk zur modernen medizinischen Forschung, so gerät das Darmmikrobiom (unsere Darmflora) in den Fokus der Aufmerksamkeit. Es konnte vielfach gezeigt werden, wie wichtig eine gesunde Bakterienflora für unser Immunsystem ist. Eine gesunde Darmflora stärkt unser Immunsystem und reduziert die Infektanfälligkeit. Das gilt für Nasen-Rachen-Infekte genauso wie für Harnwegsinfekte. Da speziell bei Frauen auch die bakterielle Vaginalflora die Neigung zu Blasenentzündungen beeinflussen kann, können hier probiotische Vaginalzäpfchen eine schützende Wirkung entfalten.


Was tun bei einer akuten Blasenentzündung?

Bekannte Hausmittel, die viele bereits zu Hause haben, sind harntreibende und antibakterielle Tees. Dazu gehören Tees aus Brennnesseln, Goldrute, Birkenblättern Bärentraubenblättern, Ringelblumen, Schachtelhalm und Süßholzwurzeln. Diese durchspülen die Harnwege und entfalten eine antibakterielle Wirkung.

Auch Cranberries und D-Mannose können während einer Blasenentzündung genommen werden. Ihre optimale Wirkung entfalten sie jedoch als prophylaktische Mittel.

Curcumin, der hochwirksame Extrakt aus der Kurkumawurzel hat in Studien seine Wirkung bei speziellen Formen der Nierenentzündung gezeigt. Er kann die Entzündungen dämpfen.

So kann das beliebte Rezept der „goldenen Kurkumamilch“ ein natürlicher Schutz vor einer Nierenentzündung sein.

Ob dies im Einzelfall ausreicht oder ob doch ein Antibiotikum benötigt wird, sollte im Zweifelsfall von einem Urologen abgeklärt werden. Manchmal ist die Einnahme von Antibiotika unumgänglich, v.a. dann wenn eine Blasenentzündung eine Nierenbeckenentzündung nach sich zieht. Hiervor sollte man auch als Befürworter naturheilkundlicher Alternativen nicht die Augen verschließen.

Allerdings sollte man den Urologen beten, nur im äußersten Notfall zu sogenannten Reserveantibiotika wie Ciprofloxacin zu greifen. Diese Antibiotika der Gruppe der Fluorchinolone können nämlich zu gefährlichen Nebenwirkungen führen und werden offenbar zu häufig bei eher harmlosen Blasenentzündungen verordnet. Das Thema ging in letzter Zeit des Öfteren durch die Medien. Auch wir haben darüber berichtet. (“Fluorchinolone – Antibiotika mit gefährlichen Nebenwirkungen”)

In den meisten Fällen reichen auch weniger starke Antibiotika aus, v.a. dann wenn sie mit geeigneten naturheilkundlichen Mitteln ergänzt werden. In jedem Fall sollte man eine mindestens 4-wöchige Kur mit Probiotika machen, nachdem die Antibiotikabehandlung beendet ist. Denn die natürliche Darmflora wird durch Antibiotika geschädigt und muss behutsam wieder aufgebaut werden. So schützt man sich vor ständig wiederkehrenden Harnwegsinfekten, denn eine gesunde Darmflora stärkt unsere Abwehrkräfte.


Bei Kindern eine Blasenentzündung vermeiden und erkennen

Zunächst einmal sollte man bei windeltragenden Kleinkindern auf eine gute Hygiene achten. Meist werden Blasenentzündungen von verschleppten Darmkeimen verursacht. Beim Abwischen also immer von der Harnröhre weg nach hinten zum Po wischen. Das gilt übrigens auch für große Leute.

Dann solle man genau hinschauen, um eine Blasenentzündung bei Kindern zu erkennen. So kann ein plötzliches Einnässen von bereits trockenen Kindern ein Hinweis sein. Auch ein strenger Geruch des Urins kann auffallen. Kinder die bereits über das entsprechende Vokabular verfügen, werden vermutlich über Brennen und Jucken beim Wasserlassen klagen. Sehr kleine Kinder können die Schmerzen möglicherweise noch nicht genau lokalisieren und sind weinerlich oder klagen allgemein über Unwohlsein.

Auch Kinder können harntreibende und harnreinigende Tees trinken. Diese sollten mitunter stärker verdünnt werden, einmal wegen dem Geschmack, zum anderen wegen der Konzentration der Wirkstoffe.

Bessern sich die Symptome nicht zügig, heißt es ab zum Kinderarzt! Gegebenenfalls sind Antibiotika nötig. Falls dem Kind Antibiotika verabreicht werden, sollte danach eine für Kinder geeignete Kur mit Probiotika durchgeführt werden.


Quellen

De Llano et al: Anti-Adhesive Activity of Cranberry Phenolic Compounds and Their Microbial-Derived Metabolites against Uropathogenic Escherichia coli in Bladder Epithelial Cell Cultures. Int J Mol Sci. 2015 May 27;16(6):12119-30.  (Link zur Studie)

Gorbachinsky et al: Altered perineal microbiome is associated with vulvovaginitis and urinary tract infection in preadolescent girls. Ther Adv Urol. 2014 Dec;6(6):224-9. (Link zur Studie)

Ghosh et al: Curcumin and chronic kidney disease (CKD): major mode of action through stimulating endogenous intestinal alkaline phosphatase. Molecules. 2014 Dec 2;19(12):20139-56.  (Link zur Studie)

Kranjcec et al: D-mannose powder for prophylaxis of recurrent urinary tract infections in women: a randomized clinical trial.  World J Urol. 2014 Feb;32(1):79-84. Department of Medical Biochemistry, Zabok General Hospital, Zabok, Croatia. (Link zur Studie)

Vicariotto: Effectiveness of an association of a cranberry dry extract, D-mannose, and the two microorganisms Lactobacillus plantarum LP01 and Lactobacillus paracasei LPC09 in women affected by cystitis: a pilot study. J Clin Gastroenterol. 2014 Nov-Dec;48 Suppl 1:S96-101. (Link zur Studie)

Zhong et al: Curcumin attenuates lipopolysaccharide-induced renal inflammation.  Biol Pharm Bull. 2011;34(2):226-32. (Link zur Studie)

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